Du bist ein Gott der mich sieht

Das ist die Jahreslosung für 2023. Gott sieht mich, da ist sich Hagar ganz sicher - mitten in ihrem Elend und ihrer Flucht vor Sara. Da ist sie sich plötzlich gewiss und sagt ihr Bekenntnis über Gott: Du bist ein Gott der mich sieht.

In der Faschingszeit verkleiden wir uns, um mal in die Rolle eines anderen zu schlüpfen. Das Rathaus wird von Narren gestürmt und die Regierung hat Pause. Nicht erkannt werden und die „Sau“ rauslassen, mal über die Stränge schlagen und nicht gleich erkannt werden. Rollen vertauschen und durch die Umkehr auch die Perspektive wechseln. Durch Übertreiben, Überspitzen und verfälschen Dinge ins lächerliche ziehen und Ihnen damit die Schärfe nehmen zumindest für einen Moment.

Nicht für alle Sachverhalte ist das angemessen. Keiner würde den Krieg auf diese Weise ins Lächerliche ziehen, das würde auch nichts ändern.
Aber wenn jemand sich zu wichtig und zu ernst nimmt, kann das schon mal helfen und der Politik oder Kirche einen Spiegel vorhalten ist sicher kein Schaden.
Gott sieht mich an und erkennt mich. Er sieht hinter alle Fassaden und durchschaut alle Spiele. Bei ihm können wir echt werden, alle Masken fallen lassen und unser wahres Gesicht zeigen. Das kann befreiend sein und beängstigend zugleich. Wenn Gott alles sieht, was wird er dann von mir denken? Wenn er die ungeschminkte Wahrheit sieht: Du hast nichts Gescheites vorzubringen, du hast Schei… gebaut und du selbst hast Rettung nicht verdient oder erarbeitet – wie alle anderen!

Aber du kennst Jesus und bist zu seinem Kind berufen, deshalb bekommst du die Rettung umsonst – einfach, weil du sein Kind bist!
Mag vielleicht schmerzhaft sein für den Moment, wenn Gott mich sieht, aber es ist allemal besser als wenn er mich auf ewig übersieht.