In einem Nistkasten im Rohrer Kirchturm gelang eine erfolgreiche Turmfalkenbrut: nun sind 4 junge Turmfalken ausgeflogen und erfreuen sich mit „Gigigigi“-Rufen an ihren Flugübungen. 

Im Zuge der Renovierungsarbeiten am Rohrer Kirchturm ging die vorhandene Nistmöglichkeit für Turmfalken verloren. Die Ortsgruppe des Bund Naturschutz Rohr kümmerte sich darum, dass wieder ein Nistkasten für Turmfalken angebracht werden konnte. Dazu wurde eine früher genutzte Einflugöffnung freigelegt. Da diese „Ersatzmaßnahme“ im Rahmen der Renovierungsarbeiten des Kirchturms der Kirchengemeinde Rohr einen vierstelligen Euro-Betrag gekostet hätte, übernahm der BN mit tatkräftiger Unterstützung von Schreiner Bernd Hirschmann aus Wildenbergen auch den Bau und die Montage des Nistkastens - zum „Nulltarif“. 

Foto (BN Rohr): Ralf Straußberger, BN Rohr (links) und Schreiner Bernd Hirschmann (rechts) „installierten“ den Nistkasten für Turmfalken im Rohrer Kirchturm (Foto: BN Rohr)

Als Umsetzungsmaßnahme im Rahmen des Projektes „Kommunale Biodiversität“ in der Gemeinde Rohr hatte die BN Ortsgruppe Rohr einige Nistkästen für Turmfalken und Schleiereulen mit Schreiner Hirschmann aus Wildenbergen gebaut. Beide Vogelarten sind gerade für die Landwirtschaft sehr nützlich, weil sie viele Feldmäuse vertilgen. Oft mangelt es aber an geeigneten Nistmöglichkeiten. Artenschutz funktioniert in aller Regel nur, wenn es gelingt, die Lebensräume und Lebensstätten für Arten zu erhalten bzw. zu schützen. Dies geht nur zusammen mit den Grundeigentümern dieser Lebensräume. 

Die Kirchengemeinde Rohr als Eigentümer hat dies hier vorbildlich umgesetzt, um vor Ort die „Schöpfung zu bewahren. "Wir bedanken uns bei der Kirchengemeinde Rohr, dass der Nistplatz für Turmfalken erhalten werden konnte", so Ralf Straußberger vom BN Rohr. "Unser Dank gilt auch Bernd Hirschmann für den Bau der Nistkästen". 

Kurz vor Pfingsten durften wir dann vier kleine Turmfalkenküken im Nistkasten bestaunen:

 
Unsere vier ca. 1 Woche alten Turmfalken-Küken im Nistkasten (Foto: BN Rohr) 

Nachdem die Turmfalkenjungen Anfang Juli ausgeflogen sind, werden sie noch etwa vier Wochen von ihren Eltern gefüttert und begleitet. Erst dann verlassen sie ihre Kinderstube und suchen sich ein eigenes Revier. Da Turmfalkenpaare meist ein Leben lang zusammen bleiben, hoffen wir sehr, dass "unser" Turmfalken-Elternpaar sich auch nächstes Jahr wieder über fidele Junge freuen kann. Wir wünschen unseren vier Jungtieren, dass sie ein ähnlich schönes Zuhause wie unseren Kirchturm finden, um ab nächstem Jahr selbst Familien gründen zu können.

Heike Straußberger, Umweltbeauftragte der Kirchengemeinde Rohr