Frühjahr 2016

Liebe Rohrer Kirchengemeinde,

die Weihnachtszeit ist vorbei, und selbst ich musste meinen Christbaum schon weit vor Lichtmeß entsorgen, weil er so genadelt hat.

Und mit einem schönen Winter war es bisher auch noch nichts. Viel zu mild. Es wollte gar keine rechte Weihnachtsstimmung aufkommen, obwohl ich bei vielen schönen Adventsfenstern gewesen bin. Aber immerhin habe ich es geschafft, dass ich bei einem meiner Sonntagsspaziergänge zwischen Rohr und Prünst in einen furchtbaren Schneesturm geraten bin.

Aber jetzt ist ja schon 2016 und dafür habe ich mir vorgenommen, eine noch viel bessere Schwester Babett zu werden, wie ich eh schon bin. Weil, es ist ja so, wenn man nicht auch im hohen Alter fähig ist zur Eigenkritik oder manche Standpunkte zu überdenken, dann entwickelt man sich nicht voran. Dann stagniert man und ist wirklich alt. Furchtbar alt.

Meine Vorsätze für 2016 habe ich vorsichtshalber aufgeschrieben, nicht dass ich sie vergesse:

  1. Weniger rummaulen!   
  2. Das Fahrrad aufpumpen
  3. Gespräche führen
  4. Keine Internet-Bestellungen
  5. Regional einkaufen
  6. Urlaub genießen
  7. Weniger Fleisch essen

Und dann noch die Erläuterungen zu meinen 7 Punkten:

  • Es ist doch viel besser, ein freundliches Gesicht zu machen, als ständig irgendwelche Personen oder deren Entscheidungen schlecht zu reden. Ich muss halt auch mal die Meinungen meiner Freundinnen akzeptieren können. Ich versuch`s halt.
  • Im vergangenen Jahr konnte ich leider nicht so oft durch unsere schönen Dörfer radeln. Das wird sich 2016 ändern. Dafür lässt man dann auch das Auto, unsere größte Dreckschleuder, mal in der Garage. Sehr sinnvoll!
  • Man kann nie genug Kontakt zu anderen Menschen bekommen. Das wird heuer ein wenig schwerer, weil es keinen Dorfladen in Rohr mehr gibt und die Gemeindefreizeit erstmals abgesagt ist. Aber der Friedhof ist immer gut für einen Plausch.
  • Internet-Bestellungen machen Arbeitsplätze und Läden in unserer Region kaputt. Zudem zahlen die großen Internet-Läden keine Steuern in Deutschland.
  • Deshalb kaufe ich noch viel mehr Produkte von unseren Bauern oder zumindest aus der Region.
  • Warum auch immer hatte ich im vergangenen Jahr fast keinen Urlaub. Das will ich heuer schon ein bißchen ausgleichen. Naja, aber natürlich Urlaub ohne Flugzeug. Ich will ja mit meinem Urlaub nicht die Umwelt noch weiter zerstören. Urlaub steht für Ruhe und Auszeit.
  • Also weniger Fleisch essen. Das wird mir am schwersten fallen. Aber mein Arzt sagt es immer wieder. Für irgendeinen Spiegel ist weniger Fleisch gut. Und wenn man Fleisch ißt, natürlich aus heimischen Ställen, wo die Tiere noch mit Respekt behandelt werden. Schade, dass die gute alte Hausschlachtung so gut wie ausgestorben ist!

Aber ich möchte hier nicht als Besserwisserin auftreten. Das sind ja nur die Vorsätze von der Schwester Babett. Ihr habt da bestimmt noch viele andere Vorsätze für Euer Leben und so soll es auch sein.

Freuen wir uns auf den Frühling!

Eure Schwester Babett!